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Veros Abschlusstrainings in Japan

Veronika Orasch 16.01.2018

Wie die meisten bestimmt mitbekommen haben, verlost Tozando jedes Jahr eine Reise nach Japan, dieses Jahr war ich die glückliche Gewinnerin.

Mathieu hat mich begleitet und wir hatten die Möglichkeit mit Nishimura, Kiwada, Yamamoto und weiteren bekannten Senseis zu trainieren. Nishimura hat dieses und letztes Jahr die All Japan Championchips gewonnen ebenso wie Yamamoto bei den Frauen. In einem der ältesten Dojos von Kyoto, dem Butokuden, gab es ein Renseikai. Wir hatten ein ganz kurzes Training geleitet von Nishimura mit anschließendem Jigeiko.

Vielleicht fang ich besser von vorn an. Nach einem 13 Stunden Flug von Basel nach Osaka und anderthalb Stunden Zugfahrt von dort nach Kyoto, wurden wir von Sato san abgeholt. Er hat die Reise zum ersten Mal organisiert und war sehr motiviert uns gleich das Tozando Hauptgebäude, den Shop und den Bogu show room zu zeigen, anschließend hatte er Essen und Interviews geplant. Das japanische Fernsehen war auch da für einen Bericht über Tozando und das am Wochenende stattfindende Renseikai. Ich war doch etwas platt über die vielen Kameras und die unvorbereitete Interviewsituation. Im Laufe des Wochenendes war ständig irgendeine Kamera auf mich gerichtet, was mich doch ziemlich verunsicherte.

Es waren aber alle sehr freundlich und zückten gleich ihre Visitenkarten, leider war ich mit meinen immer irgendwie zu spät dran. Mit dem Timing hab ich es einfach nicht so.... ;)

Übernachten durften wir in einem traditionellen Ryokan gleich einige Häuser neben Tozando. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Imperial Palast&Garden sowie die Burg Nijo. Wir hatten das Glück, dass beides offen war und vor allem die imperialen Gärten waren wunderschön.
Am späten Nachmittag war ein kurzes Training mit den Tozando Leuten und Gästen aus China geplant, so wie eine Willkommes Party im Haus des Tozando Präsidenten.

Nach zwei Runden Kirikaeshi gabs ca. fünf kurze Jigeiko und dann schnell, schnell ins Auto damit wir ja nicht zu spät zum Chef kommen. Der Abend dort war wirklich schön. Es gab hervorragendes Essen unter anderem auch Pferdesashimi, was ich nur weiterempfehlen kann, es war super. Nishimura hatte diese Spezialität aus seiner Region mitgebracht. An dieser Party wurden wir nicht nur Herrn Kimura dem Tozando Präsidenten (der übrigens Golfer und kein Kendoka ist) sondern auch Kiwada (Champion 2012), Nishimura (Champion 2016&2017) und einem Tokyo Police Instruktor vorgestellt. Vor allem Kiwada&Nishimura waren sehr offen und wir haben viel getrunken und über Kendo geredet.

Am nächsten Tag war das Renseikai und der Butokuden ist nicht nur enorm eindrücklich, er ist auch enorm kalt. Ich habe selten so gefroren beim Kendo wie an diesem Tag. Auf den Videos könnt ihr sehen wie alles dampft, wenn ich spreche.

Es waren wirklich viele Leute da, vor allem Kinder die ihre Idole sehen wollten. Das von mir befürchtete Bootcamp blieb aus, was mich fast etwas enttäuschte. Kakarigeiko durften nur die Kinder machen. Es gab ein 30-minütiges Training von Nishimura und anschließend lange Schlangen fürs Jigeiko. Warm zu bekommen war wirklich fast unmöglich. Inzwischen sind die Videos online aber bitte seid gnädig mit mir, in der Kälte konnte ich mich nicht schneller bewegen, glaubt mir, ich habs probiert.
Die Stimmung war aber schön und ich hatte den Eindruck es war im Sinne eines Jahresabschlusstrainings.

Eine super Überraschung ist Caro gelungen. Da sie gerade in Tokyo eine Sprachschule besuchte, ist sie mit dem Zug zu uns gefahren und wir hatten einen tollen Abend in Kyoto. Wir waren Sushi essen und gingen anschliessend auf eine kleine Bartour. Dabei entdeckten wir einen echt guten japanischen Gin, der in Kyoto destilliert wird. Der Abend endete bei japanischem Craftbeer und Karaage. Dank Dir Caro, es war super cool!

In Japan ist gerade Kabuki Saison, als Theaterwissenschaftlerin wollte ich mir dieses Ereignis nicht entgehen lassen. Wir konnten Tickets für eine Vorstellung an unserem letzten Abend in Japan ergattern. Es war unglaublich toll und ich erzähl Euch gerne mehr darüber, falls es Euch interessiert. Dank dem englischen Audioguide haben wir die viereinhalb Stunden wirklich voll auskosten können, inklusive Sake-Dämon&Samurais.

Es war ein kurzer aber toller "Trip to Japan". Falls ihr Euch die Videos anschauen wollt, findet ihr die auf der Tozando Homepage.